
Bei gewalttätigen Ausschreitungen von Fans während eines Fußballspiels in Deutschland wurden am Samstag 79 Menschen verletzt, wie die örtliche Polizei mitteilte.
Anhänger des FC Carl Zeiss Jena und der BSG Chemie Leipzig gerieten nach dem Viertligaspiel, das Jena mit 5:0 gewann, in einer „enthemmten Gewalt“ aneinander, so die Polizei.
In der Erklärung der Thüringer Polizei heißt es, dass einige der Leipziger Gästefans nach dem Spiel Pyrotechnik in Richtung der Heimfans warfen, woraufhin beide Fangruppen zwei Tore, die sie voneinander trennten, „gewaltsam öffneten“.
Dies führte zu einem „kurzen, unkontrollierten Zusammenstoß“, so die Polizei.
„Die Situation konnte nur durch die Polizeikräfte beendet werden, die mit dem Einsatz von Reizgas und Schlagstöcken eingriffen“, heißt es in der Erklärung weiter.
Bei den 79 Verletzten handelte es sich um 64 Fans, 10 Polizeibeamte und fünf Ordner.

Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 40 Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenanzeigen erstattet, außerdem wurde „massiver Sachschaden“ gemeldet.
In einer Erklärung bezeichnete Leipzig die Aktionen der eigenen Fans, die Pyrotechnik in Richtung der Jenaer Anhänger warfen und schossen, als „verabscheuungswürdig“, fügte aber hinzu, dass es sich um das „Fehlverhalten einer Minderheit“ handelte.
„1.200 Chemie-Fans sind nach Jena gereist und haben ihre Mannschaft trotz der sich früh abzeichnenden hohen Niederlage lautstark unterstützt“, hieß es in der Erklärung.
„Dieses positive Bild ist angesichts des Fehlverhaltens einer Minderheit in den Hintergrund getreten. Wir werden den Tag also nicht nur wegen der Leistung auf dem Spielfeld in einem schlechten Licht in Erinnerung behalten. Als Verein haben wir gestern großen Schaden erlitten.
„Wir verurteilen Gewalt in Form von körperlichen Auseinandersetzungen, insbesondere den Einsatz von Pyrotechnik gegen Personen. Das hat bei unseren Fußballspielen nichts zu suchen und wird von uns nicht geduldet.
Jena sprach von einem „unerfreulichen Ausgang“ des Spiels und fügte hinzu: „Der FC Carl Zeiss Jena wünscht den Betroffenen eine schnelle Genesung. Der Verein wird sich in den nächsten Tagen ein umfassendes Bild von den Geschehnissen machen, um dann eine fundierte Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben zu können.“